Feines Brathendl aus dem Ofen
Ein schönes Brathendl - innen saftig, außen knusprig, ist gar nicht schwer. Viele scheuen zurück vor einem ganzen Huhn, aber das muss nicht sein. Hier eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein perfektes Hendl. Das passende Gemüse gibts ganz einfach dazu - mehr im Rezept.
Das wichtigste aber ist, wie eigentlich immer, die Produktqualität. Gerade beim Hendl arbeiten wir ausschließlich mit BIO Qualität. Nicht nur, weil es besser schmeckt, sondern weil die Tiere schon ganz anders gezüchtet sind. Konventionelle Hühner sind sehr oft - aufgrund unseres ungesunden Hangs zum Brustfleisch - so überzüchtet, dass sie wegen der schweren Brust bei Schlachtreife kaum noch gehen können. Das wollen wir wirklich nicht haben.
So haben BIO Hendl auffällig kräftigere Keulen und eine schmalere Brust, ideal um sie als ganzes Hendl zuzubereiten.
Zutaten für 2 - 4 Personen
- 1 ganzes BIO Hendl
- 1 Zucchini
- 1 grüne Paprika
- 3 große Zwiebeln
- 250 g Champignons
- 100 g Cocktailtomaten
- 1 Zweig Rosmarin
- Saft von 1/2 Zitrone
- Mallorquinischer Kräutergarten
- Baharat (für orientalischen Touch)
- 4 EL Olivenöl
- Salz/Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Champignons und Zwiebeln vierteln, den Rest in dicke Stücke schneiden, in einen passenden Bräter geben, mit den Gewürzen, dem Olivenöl und ein wenig Salz/Pfeffer gut mischen. Den Rosmarinzweig in das Hendl geben und das vorbereitete (siehe unten) Hendl auf das Gemüse setzen und für 1h bei 250 Grad bei Ober-/Unterhitze in den Ofen geben.
Das ist es tatsächlich schon, durch die hohe Hitze wird unser Hendl ganz automatisch schön knusprig und dadurch, dass es nicht zu lange drin ist, bleibt es auch schön saftig. Und der nächste Trick: Durch den heruntertropfenden Saft vom Hendl wird unser Gemüse herrlich geschmackvoll und füllig.
Pimp IT
Die Gewürzmischung Baharat gibt dem ganzen einen wunderbaren, orientalischen Touch und eine pikante Schärfe.
Hintergrund zur Kochtechnik
Eine knusprige Haut hinzubekommen, ist eigentlich ganz einfach: Es darf außer Salz nichts drankommen. Knusprigkeit ist die Abwesenheit von Wasser, denke einfach einmal an knusprige Chips - staubtrocken. Daher muss die Haut trocknen können, um knusprig zu sein. Auch beim Einsatz von Marinaden muss man dafür sorgen, dass am Ende alles im Ofen gut trocknen kann, sonst wird das Ergebnis nicht knusprig sein können. Wir fördern die Trocknung noch, indem wir die Haut etwas vom Hendl lösen, mehr dazu hier in der Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man das Hendl am besten vorbereitet.
Hendl vorbereiten
Die hier vorgestellten Schritte sind kein Muss, du kannst theoretisch das Hendl auch ganz ohne Vorbereitung in den Ofen geben, nachdem wir unverbesserliche Perfektionisten sind, hier dennoch ein paar Handgriffe wie es perfekt wird:
Zuerst entfernen wir das Schlüsselbein, das vereinfacht es uns nachher, das Hendl zu filetieren. (Geflügelzange ist neben der Knoblauchpresse das unnötigste Küchenwerkzeug)
Dann lösen wir mit einem Löffel die Haut ein wenig vom Hendl, das geht mit etwas Gefühl ganz schnell.
Danach wird das Ganze noch mit einem einfachen Küchengarn in Form gebracht - und schon ist unser Hendl bereit für den Ofen.
Hendl richtig filetieren
Zugegeben, dieser Schritt bedarf ein wenig Übung, das Gute ist aber: sobald es beim Hendl klappt, klappt es bei jedem Geflügel. Daher nicht verzagen, wenn es beim ersten Mal nicht perfekt klappt, es lohnt sich.
Zuerst lösen wir die Keulen, indem wir der Maserung des Fleisches folgen, bis wir beim Gelenk angekommen sind. Das Gelenk mit ein wenig Gefühl lösen und mit dem Messer die Keule entfernen.
Jetzt ist die Brust bereit: Das Messer am Brustbein ansetzten und einfach am Brustknochen entlang bis man wieder beim Gelenk angekommen ist, auch hier mit ein wenig Gefühl das Gelenk ertasten und dann die Brust samt Flügel auslösen. Schon ist das Hendl filetiert, ohne dass wir die Karkasse zerschneiden mussten.
Noch ein Geheimtipp: Hinten, im Rücken, befindet sich, ganz versteckt, das beste Stück vom Huhn, die sogenannte Hühnerauster oder wie es die Franzosen vielsagend nennen "Sot l'y laisse". Es handelt sich um das "eigentliche" Filet vom Huhn. Hier kann man es finden:
Es ist unvergleichlich saftig und zart. Schade, dass es so oft übersehen wird.
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